Die Pflanze Baldrianwurzel, Radix valerianae - das Kraut ist 50 bis 100 cm hoch und in ganz Europa heimisch. Die Pflanze hat weiße bis rosarotfarbene doldenartige Blüten und gefiederte Blätter. Es kommen bei uns verschiedene Arten vor, die in der Wirkung ähnlich sind. In der Apotheke wird Valeriana officinalis verwendet und davon der Wurzelstock. Am wirksamsten sind die Wurzeln zweijähriger Pflanzen. Erst beim Trocknen entwickelt sich der charakteristische Baldriangeruch, der uns eher an Schweißfüße erinnert, für Katzen jedoch höchste Anziehungskraft besitzt. Die Wirkung Der Baldrian war schon im alten Ägypten bekannt und wurde damals - wie auch heute noch - bei uns als Beruhigungsmittel bei Unruhezuständen und bei nervös bedingten Einschlafstörungen verwendet. Als wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe werden die Bestandteile des ätherischen Öles (Monoterpene und Sesquiterpene -beruhigend, schlaffördernd), so genannte Valepotriate (angstlösend, stimmungsaufhellend) und Derivate der Valerensäure (muskelentspannend, krampflösend) angenommen. Um eine gleich bleibende Qualität zu sichern, müssen moderne Medikamente mit Baldrian eine genau definierte Menge dieser Substanzen beinhalten. Aber auch die Baldrianwurzel, die Sie in der Apotheke erhalten, muss einen Mindestgehalt von 0,5 % des ätherischen Öles aufweisen. Nur durch diese Standardisierung ist eine genaue Dosierung möglich. Baldrian hat weder ein Abhängigkeits- noch ein Suchtpotential. Er verändert nicht das natürliche Schlafmuster und hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Er setzt Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit nicht herab und beeinträchtigt dadurch auch nicht während des Tages. Deshalb ist er zur Behandlung leichter bis mittelschwerer nervös bedingter Einschlafstörungen den ,,chemischen" Schlafmitteln überlegen und stehen bei den Patienten hoch im Kurs.